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mama mia

m.ädchen ist heute vom klettergerüst gefallen. von ganz oben. von der leiter zur rutsche, die sie schon 1000 mal beging. ich habe nur geschrien und dann haben wir beide ein bisschen geweint. ich vom schock, sie auch vom schock und saftig wehgetan hat der aufprall natürlich auch. m.ädchen kann sehr gut leitern klettern und deshalb bin ich heute auch nicht wie sonst hinter ihr gestanden. es ist ja nie zum wortwörtlichen showdown gekommen. wie nachlässig. wie dumm. ich weiß, dass immer was passieren kann, ob mit 2 oder 50 jahren*. man kann immer fallen.

ich hätte aufpassen sollen.

interessanterweise habe ich trotzdem kein schlechtes gewissen. ich ermahne mich und bin froh, dass nichts schlimmeres als ein paar aufschürfungen und blaue flecken passiert ist, aber ich zerfleische mich nicht. was mich wiedereinmal zu der frage führt, ob ich einfach grundnachlässig** oder grundlässig bin. beides ist nicht optimal.

* auf dem weg zum see heute hatte ein uns auf der fahrbahn entgegenrutschender motorradfahrer (just von seinem bock abgeworfen) ein mordsglück, dass der herr freund eine so gute reaktion hat. um haaresbreite hätten wir ihn erwischt.

** in die klinik zum durchchecken sind wir auch nicht gefahren, da mach ich mir jetzt zwar ein bisschen einen kopf, aber ich denke weiß es geht ihr gut.

und wie oft hat sich eigentlich die mujer schon gedacht als sie abends, im geiste zumindest wutstampfend, aus dem schlafzimmer geschlichen ist, dass das kind wirklich ABER WIRKLICH keinen zweistündigen mittagsschlaf mehr braucht und sei er noch so tief und süß? wie oft hat sich die mujer eigentlich gedacht wenn sie eine geschlagene stunde, gefühlt eine ewigkeit, neben dem m.ädchen gelegen ist, schlaf-kindlein-schlaf-lalelu-bockmist singend und säuselnd, dass sie das kind wirklich ABER WIRKLICH in zukunft mittags zu wecken hat? dass höchstens, ABER WIRKLICH höchstens, eine stunde döserei in den nachmittag hinein reicht. dass sie wirklich ABER WIRKLICH radikalst weckdienst betreiben müsse. so habe das ganze doch keinen lack?!

viel zu oft. das liegt klar auf der hand und die liegt im feuer noch dazu.

ich bin unbelehrbar in sachen bequemlichkeit. schmiege mich mittags nach getanener arbeit und chillmoment noch schnell an das m.ädchen, mit der eigentlichen intention sie in spätestens 5 minuten aus dem schlaf wieder  hinein ins leben zu wiegen und. .. liege … und liege … und döse … und kuschle … und schmelze. und zack! schon wieder eine kleine ewigkeit vorbei. irgendwann wacht  m.ädchen auf, ein blick auf die uhr verrät, sie ist nun definitiv ausgeschlafen und wird das wahrscheinlich auch bis krumpe 15 bleiben.

und ich blute ein bisschen dafür. in den abend hinein. in den langen abend. voll von kinderzwetschgereien und kichern und lalelu und dann irgendwann auch meinem grant und ärger. weil ICH wirklich, ABER WIRKLICH, einfach schon wieder so unbelehrbar bequem war heut‘ nachmittag.

morgen ABER WIRKLICH. immerhin gehts ja um MICH. am ende es tages. wortwörtlich.

ich bin ein mensch, den man mit wirklich kleinen dingen glücklich machen kann. nämlich mindestens ebenso, wie mich kleinigkeiten auf die palme und darüber hinaus bringen. oder mindestens so wie mich kleinigkeiten betrunken machen.

jedenfalls zurück zum thema: hübsche kleine gesten erfreuen mein herz und ich kann den ganzen tag noch weiterlächeln. eine gute sache.

der herr freund hat heute so mir nichts dir nichts ganz unverhofft und völlig ohne vorheriger absprache (das ist das tollste: ich wurde EINMAL nicht in irgendeine kind-entscheidung miteinbezogen) dem m.ädchen schuhe gekauft.

gummistiefel.

und es sind haargenau dieselben, die ich auch schon ins auge gefasst hatte (wovon er nichts wusste).

ich freu mich.

immer.

und besonders über so eine hübsche geste der eigeninitative.

endgültig. ich bin komplett mit ihm durch. ende gut.

es keimt nicht mal die frage auf, ob ich eine schlechte mutter bin, weil ich den vermaledeiten siebenschläfer im hintersten eck und ende dieser wohnung versteckt habe. denn ich sage jetzt einfach mal STOPP! und setze grenzen (ist ja so wahnsinnig wichtig, sagt man)!

versteckt und nicht weggeschmissen übrigens nur aus reiner rachsucht, damit m.ädchens etwaige kinder sie auch in ferner zukunft einmal endlos damit quälen können.

man sollte wissen, ich lese sehr gerne vor. ich singe sehr gerne vor und bin in diesem bereich sowieso für jeden theatralischen schabernack zu haben. aber bitte: spaßig muss es sein, wortschatzig und schön gezeichnet. die phantasie darf richtig mit einem durchgehen. und bobo, da bist du leider eine nullnummer in jedem fall. wobei das ja keine neuigkeit ist. ich möchte jetzt nur mal davor warnen! klar. die kleinen lieben ihn, sein alltag gleicht auch einfach dem ihren (wusste gar nicht dass dieses identifikationsding schon bei 2-jährigen so ausgeprägt ist), aber so fad wie der daherkommt – das geht auf keine kuhhaut. da erlebt sogar das m.ädchen mehr und ich bin nicht die megaprogrammrambazzambakrawallundremmidemmiqueen. ich muss also warnen, denn dieser bobo zieht einem auf dauer den letzten nerv. nichts lässt sich dazuerfinden, alles ist träge und öde und diese rötelstifteleien…ach gott. es gibt doch farben!

nun gut. ausgebobot.

(wenn man übrigens das zweite b weglässt ergibt sich ein fettes boo mit extra b-note. nur mal so zum nachdenken)

so ist das.

😉

verlinkenswert hingegen:

valerie und die gute nacht schaukel, die geggis, pixi gratuliert janosch, meine ersten gutenacht-geschichten, pettersson zeltet, weißt du eigentlich wie lieb ich dich habe?, zwei elefanten die sich gut kannten, kinderlieder aus der guten alten zeit, wir schlafen bis der frühling kommt, vom kleinen maulwurf, der wissen wollte…, …

keine neuheiten zwar. auf „alt, aber gut“ ist aber doch manchmal verlass.

GUTE NACHT, BOBO!

unser erster osterstrauß in dieser kleinen familie.

ich bin vielleicht etwas früh dran, denn die forsythien (ja, also natürlich! ich hätte jetzt eigentlich „forsizien“ geschrieben – sieht aber so komisch aus, dass ich googellen* musste) verblühen schon leicht. und dann wahr ich aber wahrscheinlich zu spät dran, denn ordentliche palmkatzeln (das google ich jetzt nicht, weil ich mir den zauber bewahren möchte) konnte ich keine mehr auftreiben. die, die ich fand, waren schon ausgeflogen richtung sommer and their living is easy. anstelle dieses traditionsreichen osterstrauß-gewächses habe ich etwas skurrilgrusligschönes gefunden, das die schweren toneier tragen kann. eine drehweide. ich finde ihr holz toll. so biegsam, so elastisch, so graziös bis direkt unheimlich.

m.ädchen hat mit etwas überredungskunst übrigens ein paar schmetterlinge bemalt. wir haben den strauß  zusammen geschmückt (und ich würde lügen, wenn ich sage, es hätte richtig spaß gemacht. hat es nämlich nicht. also: ihr schon. mir: nicht so. das ding mit den toneiern eben). der „osttata“ wird jetzt jeden morgen begrüßt und der hase auch (er bringt übrigens softknetmasse).

wir sind voll vorösterlicher stimmung.

und ich wünsche mir ein bisschen mehr von dem wesen der drehweide in mich hinein.

* ein kleiner österlich gestimmter scherz am rande unten. eine anspielung auf die sogenannten goggelen (eier), die dann am sonntag wohl in der wiese und unter büschen gesucht werden. ach, und ausserdem nicht nur sonntags und nicht nur in der wiese. bei den büschen bin ich mir nicht so sicher.

es ist gesund, früh ins bett zu gehen. es ist 22:15 und ich sitze hier und denke an polster und deckenwärme. an die tochter, neben die ich mich gleich legen werde. die ihre wärme mit mir teilen wird. ich denke an die zähne, die ich gleich putzen werde, an die brille, die ihre wohlverdiente nachtruhe abbekommt und an den schluck fencheltee, den ich noch in meiner tasse habe.

morgen werde ich ausgeschlafen sein. und darauf freu ich mich. einfachheit eben.

(ist das schon frühjahrsmüdikeit oder ist das antibiotika schuld? 😉 )

wenn die äussere struktur abhanden kommt, so bricht auch die innere. die in mir und in meinen vier wänden. strukturlos taumeln wir durch die tage, es interessiert selten, welches datum wir schreiben (immerhin sitzt die junge jahreszahl bombenfest im gedächnis), wann ich meine haare wasche oder mich aus  der schicken nachtgewand-pluderhosen-morgenmantel-kombi schäle. ich trotte durch die wohnung und ziehe beim gang ins badezimmer vorsorglich (wie ich nunmal bin) scheuklappen über. kontakt nach außen erfolgt über telefon und www (i love you – offen gesagt: viel zu sehr manchmal).

ich finde das ganze ekelhaft. haarsträubend und absolut destruktiv. von innen, aus meinem eigenen antrieb, kann ich nichts ändern. ich schaffe es nicht, das bad endlich zu putzen, rechtzeitig die zehennägel zu schneiden und nur einen kaffee in der früh zu trinken. es sind immer drei (was daran liegt, dass ich so lange vor der zeitung sitze und m.ädchen vor dem „buchbuch“ – kochbuch). wir waren seit etwa zwei wochen nicht mehr draußen.

ich finde das ganze ekelhaft. haarsträubend und absolut destruktiv. ich weiß, es muss sich gleich was ändern. jetzt. heute. hier. ich muss „von innen kommen“ (kleine schweinerei).

ich brauche struktur, wie andere das amen im gebet. ich brauche sie von aussen. ich brauche es, spätestens um halb 9 in der früh aus dem haus zu marschieren, m.ädchen abzuliefern, um den weiteren vormittag KONSTRUKTIV für mich (und die eigenen vier wände) zu nutzen.

alles andere ist für mich ekelhaft. haarsträubend und absolut destruktiv. ich brauche den berühmten arschtritt. und sei er noch so sanft (halb 9 ist schlendrian, aber ein fixpunkt).

diese krankengeschichte bringt mich noch um meine heilige struktur und somit um meine zufriedenheit.

ich habe heute daran gedacht, dass ich die einzige lösung momentan in der flucht sehe. die flucht ans meer. zum salz, zur luft die die lungen dick mit feuchtigkeit benetzt, zur wärme. zu reis mit bohnen und platanos fritas.

und dort? strukturlos. aber absolut unproblematisch.

liebe viren,

ich spiele gerne ping pong – nur nicht mit euch!

ich verbleibe mit freundlichen grüßen bis nächsten winter,                                             mujerfuriosa (name is program, also passt auf!)