gute ausrede
vielleicht waren die lieben eltern heute einfach nur froh, dem ersten verheißungsvollen donnergrollen sei dank, endlich vom see flüchten zu können. schnell schnell, ihre kinder im gepäck, heissa juchee, zum auto und ab geht die post. zurück ins wohlige zuhause nämlich, wo man nicht mehr ständig schauen muss, dass der jüngste spross nicht absäuft und der ältere „die anderen“ nicht mit seiner wasserspritzpistole drangsaliert. flucht vom freizeitstress. vielleicht aber auch endlich heim! nach diesen heißen tagen immer draussen. heim in die küche, die geputzt werden muss, heim zum biomüllkübel, der schon dumpf vor sich hin müffelt und heim zur wäsche, wäsche, wäsche. der donner als erlöser, der donner als pausenglocke zu beiden seiten.
schwimmen mit kind kann auf dauer (alles ist relativ) anstrengend sein und das elter ist ein fluchttier, das irgendwann das geschaue satt hat und das „nein“ und das „ein eis reicht“, „wir haben jause mit“, „spritz mit deiner pistole dahin, wo NIEMAND ist“ und auch dem übereden/beschwören überdrüssig ist, dass das wasser wirklich fein ist und es keine haie gibt im see. nein, gibt es nicht!
so muss die chance beim schopf gepackt werden und der donner, der erst nach stunden sein versprechen einlöst (aber meine güte, WER* kann das schon ahnen?) als absolutes warnsignal verstanden sein.
aus die maus und ruhe im kuhstall! ES FÄNGT AN ZU REGNEN!
hach. und da ein elter ein tier ist, das ebenso durch nachahmung lernt wie sein sproß, haben auch wir behäbig, aber zielgerichtet unsere sachen in die tasche gestopft und sind auf und davon. nicht mit wehenden fahnen, aber immerhin…wir sind ja noch jung.
jetzt wo der regen endlich kam und die pablickfjuenden gemüter abgekühlt hat, kann ich das ja sagen. es war nicht umsonst. auch wenn die parkarte bis morgen früh durchgehalten hätte.
*die jugendlichen schmuser und gruppendynamiker waren der harte kern. nicht immer macht erfahrung klug. aber anders, nicht?!